Die Kitas der Seele Stiftung setzen auf Randzeitenbetreuung

Ein vollständiger Artikel kann als eine pdf-Datei heruntergeladen werden: Westfälisches Volksblatt vom 13.12.2016.

So stand es im "Westfälischen Volksblatt" am 13.12.2016:

Paderborn (WV). Während die Stadt Paderborn mit der Randzeitenbetreuung in einigen ihrer Kitas Neuland betreten will, ist das in den Einrichtungen der Seele-Stiftung schon seit acht Jahren selbstverständlich. »Unsere Erfahrungen sind ausschließlich gut«, sagt die Leiterin Heike Seele.

Die gemeinnützige Stiftung unterhält im Benhauser Feld drei Kitas, eine Grundschule und eine Offene Ganztagsgrundschule auf einem 8000 Quadratmeter großen Gelände in freier Trägerschaft. In acht Kita-Gruppen werden insgesamt 160 Kinder betreut, bei Bedarf von morgens 6 Uhr bis abends 21 Uhr. ››Die Regelöffnungszeiten von 7.30 bis 17 Uhr werden über die normalen Elternbeiträge über die Stadt abgerechnet. In den Randzeiten berechnen wir für die Betreuung acht Euro pro angefangener Stunde«, erläutert Heike Seele das Modell.

Die Randzeitenbetreuung steht grundsätzlich allen angemeldeten Kindern offen, eine separate Anmeldung ist nicht erforderlich. »Genau dieses niedrigschwellige Angebot ist so wertvoll für die Eltern, für das sichere Gefühl, gute Eltern zu sein«, weiß die Diplom-Sozialpädagogin. »Denn selbst die Eltern, die nicht regelmäßig auf eine Randzeitenbetreuung angewiesen sind, sind einfach entspannter, weil sie wissen, dass ihr Kind gut aufgehoben ist, wenn es doch einmal länger dauert. Sie können sich auf uns verlassen.«

Die Randzeitenbetreuung empfehlen Heike Seele und ihr Team aber erst für Kinder ab drei Jahren. »Für sie ist das eine gute Option. Den Eltern jüngerer Kinder, für die wir mit der Kita Nepomuk ein eigenes Angebot bereithalten, raten wir, diese Zeiten über eine Tagesmutter abzudecken.« In der Regel sind bis 19 Uhr noch ein Dutzend Kinder da, danach sind es nur noch vereinzelte, berichtet Heike Seele. Damit sich die Kinder auch nach 17 Uhr in den Kitas Lummerland und Jim Knopf wie zu Hause fühlen, ist die Einrichtung auch räumlich an das Angebot angepasst. So gibt es eine eigene Küche, in der das Abendessen zubereitet wird, das es um 17.30 Uhr gibt. »Es geht hier sehr familiär zu, wie in einer Großfamilie«, legt Heike Seele viel Wert auf eine Wohlfühlatmosphäre. Nach dem Abendessen gibt es ruhigere Angebote in den vielen kuscheligen Ecken der Einrichtung oder bei schönem Wetter auch auf dem großzügigen Außengelände.

»Insgesamt sollen die Kinder nicht mehr als neun Stunden am Tag die Einrichtung besuchen. Wer regelmäßig länger arbeitet, bringt sein Kind dann eben später und genießt die gemeinsame Familienzeit am Vormittag«, beschreibt Heike Seele das Konzept. Sie und ihr Team würden die Eltern als sehr entspannt erleben. ››Der Druck, ist für viele enorm, wenn sich abzeichnet, dass ein Kundengespräch länger dauert und die Kitaschließung näherrückt«, kennt die Pädagogin die Nöte vieler Eltern, die Familie und Beruf vereinbaren möchten. »Diesen Druck nehmen wir ihnen mit unserem Angebot. Davon profitieren vor allem, auch die Kinder.«

Und die Arbeitgeber. Denn die können die Randzeitenbetreuung auch für ihre Mitarbeiter als Betriebsplätze verbindlich buchen. »Dieses Angebot nehmen zum Beispiel Ärzte oder Friseure in Anspruch, die wissen, dass ihre Mitarbeiterinnen entspannter und besser arbeiten, wenn sie sich keine Sorgen über die Betreuung, die auch für unsere Grundschüler angeboten wird, machen müssen«, erzählt Heike Seele.